Autorin
Karthika Naïr ist eine vielseitige Künstlerin: Sie ist Autorin, Dichterin und Librettistin, hat Gedichtbände verfasst und eine hoch angesehene Version des Mahabharata geschrieben (Until the Lions: Echoes from the Mahabharata, 2018). Bei hélium veröffentlichte sie Le Tigre de Miel (2013), zu dem die Comédie Française 2020 eine Lesung veranstaltete.
Illustratorin
Joëlle Jolivet studierte Kunst an den Pariser Hochschulen „Arts appliqués“ und „Beaux Arts“, wo sie ihre Begeisterung für Lithografie entwickelte. Dadurch entdeckte sie den Linolschnitt, ihr heutiges Hauptausdrucksmittel, das sie exzellent beherrscht. Sie hat über fünfzig Bilderbücher veröffentlicht, von denen die meisten weltweit übersetzt wurden. Sie arbeitet auch für die Presse..
Les Oiseaux électriques de Pothakudi
Jeden Abend ist Karuppu Raja dafür verantwortlich, den einzigen Stromgenerator des Dorfes einzuschalten. So können alle Bewohner.innen die nächtliche Straßenbeleuchtung nutzen, die oft ihre einzige Lichtquelle ist. In dieser Nacht findet Raja dort jedoch ein Nest von Vannattikuruvi! Er bringt es nicht übers Herz, es zu zerstören, wo doch das Weibchen mit mondrundem Bauch offensichtlich kurz davor ist Eier zu legen... Mit der Unterstützung seiner Freunde gelingt es ihm schließlich, die Dorfbewohner.innen, davon zu überzeugen, die Fliegenschnäpper nicht zu vertreiben, und dafür 35 Tage lang auf Licht zu verzichten. Diese Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich in dem kleinen tamilischen Dorf Pothakudi in Indien ereignet hat!
hélium
56 Seiten
ISBN 978-2-330-17029-5
gebundene Ausgabe
18,90 €
ab 6 Jahre
Begründung der Jury
Raja hat die Aufgabe, jeden Abend den einzigen Stromgenerator einzuschalten, der sein indisches Dorf beleuchtet. Doch nun hat ein Vogelpaar sein Nest im Stromkasten eingerichtet. Was tun? Das Nest zerstören? Oder in Dunkelheit leben? Die Meinungen gehen weit auseinander: einerseits sind die Jugendlichen und Kinder neugierig darauf, diese seltenen Vögel zu beobachten, die durch Lärm und Umweltverschmutzung vertrieben wurden, vielen Erwachsenen ist hingegen die Beleuchtung wichtiger.
Raja stellt die etablierte Ordnung in Frage, indem er den Alltag auf den Kopf stellt, und zwar auf ganz natürliche Weise. Argumentieren. Kommunizieren. Verzicht üben. Lernen, für die Rettung der Vögel zu kämpfen. Sobald dieser Schritt getan ist, wird sich die Natur wieder durchsetzen. Eine berührte und staunende Stille begrüßt das erste Ei, und kollektive Freude bricht aus, als endlich das Küken schlüpft…
Ist es eine Hymne an die Natur? Oder an die Solidarität, die Demokratie, die Fauna und noch viel mehr? Es ist all das. Auf halbem Weg zwischen Märchen und Realität wirkt die Magie auf jeder Seite, getragen vom Fluss der Erzählung, die ebenso achtsam wie poetisch ist und vor Details wimmelt. Eine wahre Weltreise in 35 Tagen – und das in einem einzigen Vogelnest.